eine weitere woche ist vergangen. in dieser woche habe ich besuch bekommen von meiner großcousine grippe schmidt. grippe kommt immer unangemeldet vorbei und nervt mich dann tierisch. sie zwingt mich dazu, mit ihr im bett rumzuliegen und extrem viel tee und suppe zu kochen. schlimm. vor lauter genervtheit kriege ich ne laufende nase, kopfschmerzen und unrast im gebein. und dann, wenn ich denke: oh endlich! sie steht auf! bald geht sie! dreht sie sich um und lächelt ihr kleines, schiefes grinsen und ich sinke wieder in die kissen: noch ne runde tee.
das einzig gute am grippchen ist, dass sie mich dazu bringt, ihr bücher vorzulesen. das buch dieser woche hieß "rebecca" und ist 1938 von einer englischen dame namens daphne du maurier geschrieben worden. es stand sehr lange im bücherregal meiner eltern. als teenager wurde ich auf es aufmerksam, es war schön eingebunden und die schrift auf dem buchrücken war in romantischen, teenageraffinen lettern güldig eingraviert: Rebeccaich habe das buch viele, viele jahre nicht gelesen. mindestens 14 jahre nicht. aber immer behalten. sechs umzüge überstand "rebecca" meinen ausmistwahn. und nun, endlich, hab ich's gelesen. und muss sagen: geil, gutes buch. verstiegener, verquaster stil gepaart mit herrlichen details zu figuren und setting. apropos setting: "rebecca" spielt in cornwall, einem landstrich, den ich besonders liebe. angeblich ist das haus mit dem schönen namen "manderley", welches im buch beschrieben wird, angelehnt an "menabilly", ein anwesen in cornwall, in dem daphne du maurier viele jahre gelebt hat. leider ist das haus so wunderschön beschrieben, dass die fotos, die man von menabilly online findet, dem überhaupt nicht gerecht werden und so gibt's hier keins. es gibt allerdings ein foto von daphne von maurier.
und, um mal mit miss vk zu sprechen: die ist doch ne schwester. tatsächlich hat sich miss maurier ihr leben (und drei kinder und einen ehemann) lang damit herumgeschlagen, lesbisch zu sein. ebenfalls interessant ist, dass "rebecca" von hitchcock verfilmt wurde und 1940 einen oscar bekommen hat. ich empfehle also die lektüre dieses werkes, auch, wenn bei euch keine großcousinen vor der tür stehen.
ich musste grippe noch den anfang eines anderen buches vorlesen, das auf dem bücherstapel neben meinem bett liegt. dieser bücherstapel trägt das unsichtbare label "bücher, die in meinem regal stehen, ich aber nie gelesen habe". "madame bovary" lässt sich gut an, mehr dazu aber später.
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