ich lebe noch. das schonmal als anfang. aber danke der vielen besorgten anfragen nach "piep" und ähnlichen überlebenszeichen. und weil es so herrlich ist, zu leben und man gleich ungleich mehr dinge erlebt, als wie wenn man tot ist (was man ja nur vermuten kann, weil ja niemand weiß, wie es ist, wenn man tot ist und sowieso, schweif ab blabla), hier ein paar dinge, die ich heute erlebte: schnee. heute hat es geschneit! so richtig! mit flocken, die von oben nach unten fielen!
anderes thema: in schönstem rosa ergoss sich im gutbürgerlichen friedenau heute der optimismus. friedenau kann mal ein bisschen anarchistenrosa gebrauchen, es ist dort wirklich sehr brav. alle häuser stehen an der richtigen stelle, die bäume und statussymbole auch, alles glänzt und wenn man ehrlich ist: so'n kleinen schubs könnte friedenau schonmal vertragen.
und wo wir gerade bei grauen tagen und optimismus sind, hier noch ein zeitzeugnis eines etwas gewagteren stadtteils dieses molochs: kreuzberg. auch in kreuzberg gibt es optimisten. denen gehören häuser, die sie optimistisch anstreichen. die auch im dunkeln leuchten, ganz sicher. aber wer hätte sowas nicht gern - im dunkeln leuchtender optimismus? ist bestimmt besser als im dunkeln leuchtende werbung für telefonanbieter (ich versteh das mit der 02-arena immer noch nicht ganz - wieso genau darf die da leuchten? das ist doch blasphemie!).
und zuguterletzt, ein paar gedanken über fil. über fil schreiben ja viele, wenn sie nicht schon zu alt dazu sind. die meisten - so wie ich die letzten zwei male - versuchen, in ihren kritiken oder artikeln fils humor zu imitieren, um fil angemessen darzustellen. hmm. auf einem spaziergang heute dachte ich, dass die kopie des originals selten adäquat darzustellen vermag, wie gut das original in echt ist. filme zitieren ist selten so lustig wie der film an sich. besonders schwierig wird's, wenn man den film nicht kennt. wenn man fil nicht kennt, weiß man nicht, dass er fürchterlich zärtlich-subtil-platt-witzig-laut-leise-komisch-ergreifend-sexy ist. oh, sexy am ende. dinge, die am ende stehen, merkt man sich am meisten. also, erneut: wenn man fil nicht kennt, weiß man nicht, dass er fürchterlich zärtlich-subtil-platt-witzig-laut-leise-komisch-ergreifend-sexy-musikalisch ist. besser. fil, für alle, die es noch nicht wussten, ist fil. ein mittelalter herr mit leckerem, nee, nochmal. ein herr um die vierzig, der seinen lebensunterhalt mit dem zeichnen von comics und dem unterhalten von zuschauern im mehringhoftheater verdient. er ist klein- und -künstler. seine neue bühnenshow trägt den titel "der feuchte gebieter" und macht spass. viel. leider durfte sharkey, sein kleiner handpuppenhai, diesmal nicht mitspielen. fil ist großmeister der observation und herrlicher spiegel menschlicher macken. schon deswegen rate ich, das mehringhoftheater heute abend zu stürmen, die "ausverkauft" schilder mit animalischem gebrüll abzureißen und euch zu stapeln. vielleicht kommt's zu ner orgie... mann mann mann! wer fil lieber in ruhe sieht, geht dann im januar: 13. bis 24.01., dienstags bis samstags in erwähntem theater, immer 20 uhr. kneifen filt nicht. hö.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen